Mittwoch, 24. Mai 2017

Überführung der Time Bandit

Da sollte man meinen, man hat an alles gedacht. Schließlich bin ich ja quasi schon Spezialist im Finden von Booten, welche in den Augen anderer eher Schrott sind. Ich kann da nichts für, ich wünsche mir manchmal auch es wäre anders.

Motiviert fahren wir also in s'-Hertogenbosch los und müssen schon nach einer Stunde stoppen, weil sich merkwürdigerweise recht viel Öl in der Bilge gesammelt hat. Ich hatte den Motor doch gecheckt und der Ölstand war absolut OK. Auch jetzt, beim erneuten Messen, ist alles im grünen Bereich.
Um festzustellen woher das Öl kommt, bleibt uns also nichts anderes übrig als alles gründlich zu reinigen, um dann besser verfolgen zu können, woher das Öl kommt.

Sieht so aus, als hätten wir Glück gehabt. Ein paar Tropfen sickern aus dem Motor heraus aber das ist erstmal OK. Ich konnte ja noch nicht alle Dichtungen tauschen. Das ist als Arbeit für zu Hause geplant. Dafür qualmt der Motor stark und das schon bei mittlerer Belastung. Schwarzer Rauch, bedeutet also, dass Diesel nicht richtig verbrannt wird und über die Abgase heraustritt. Warum ist der Motor nur derart angestrengt?

Die Stopfbuchse ... ach was, sagen wir lieber die kleine Fettschleuder. Während der ganzen Fahrt über mussten wir ständig Fett nachpumpen, damit das Boot nicht geflutet wird. Ständig trat das Fett wieder aus der Stopfbuchse heraus und das leckere Fett-Wassergemisch verteilte sich überall im Motorraum.

Ja, ich habe mir wieder ein Projekt gekauft.

Am späten Abend haben wir dann, zur Übernachtung, fest gemacht. Klar, dass wir dann auch nochmal nach dem Motor sehen. Soweit OK. Beim Check des Getriebes ist mir dafür bald schwarz vor Augen geworden. Kein Tropen Öl im Gehäuse. Daher also das ganze Öl mittags in der Bilge. Aber wo soll denn soviel Öl aus einem geschlossenen Gehäuse austreten? Die Antwort auf diese Frage bekamen wir, als wir die Öl-Einlassschraube geöffnet haben. Die war nämlich nicht verschraubt, sonder steckte nur in dem Gewinde. Die Schraube war ganz einfach zu klein. Logisch, dass daraus alles herausdrückt, was drinnen war. Das Problem war einfach, die Lösung aber schwer. Wo soll man denn bitte abends, irgendwo abgelegen, jetzt eine passende Schraube herbekommen? Zum Glück hatten wir wenigstens frisches Getriebeöl dabei ... Und dann kam sie doch noch, die ersehnte Lösung. Nachdem wir alles auf dem Kopf gestellt haben, um eine passende Schraube zu finden, kramt mein Mitfahrer Henrik pötzlich ein Adapterstück für ein Flex aus dem Rucksack. Dieser Adapter hat auf einer Seite ein Gewinde und -so ein Glück- passt genau in das Gewinde der Öffnung.

Außer das das Boot bei Vollgas gerade mal eine Geschwindigkeit von 9 km/h erreicht (und dabei wunderbar qualmt) ist zum Glück nichts weiter aufgefallen. Zur Reise selber kann ich nur sagen: Wunderschön! Tolles Wetter und tolle Landschaften bis Roermond. Während der letzten Stunde der Fahrt, dann Gewitter und Regen wie aus Eimern. Klar, wo wir doch die letzen Schleusen nehmen mussten. Ach ja, der Scheibenwischer rechts ... der macht auch so seine Zicken.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Du hast einen guten Tipp für mich oder möchtest mich etwas fragen? Nur zu. Hier kannst du persönlich mit mir in Kontakt treten.